



Amy war
zufrieden. Anton nicht.
Er lag nachts wach und grübelte. Was sollte er
den ganzen Tag Ästchen und Blätter tragen und
den Ameisenhügel bauen? Er war doch das stärkste
Tier auf dem Erdball! Kein Ochse und kein Elefant waren
so stark wie er.
In dieser Nacht fasste Herr Anton Ameise einen
Entschluss.
Herr Anton Ameise hatte
seinen Wanderstab verloren. Er war im Schnee
abgebrochen und stecken geblieben. Anton war mit
letzter Kraft auf einen Ast geklettert. Alle seine sechs
Beinchen fühlten sich unsagbar kalt an, obwohl die winterliche
Sonne die weiße Welt in ein goldenes Licht tauchte.
Da kam ein Schneehase vorbeigehoppelt. „O je, eine
Ameise im Schnee, dir muss kalt sein, nicht?“,
fragte der Hase.
„Ich bin das stärkste Tier im
Tierreich, was macht da so ein
bisschen Schnee?“
Anton sprang mit einem
Satz vom Ast herab und
stapfte weiter.
Bald schon konnte er nicht mehr.
Er erklomm einen Hügel und purzelte
ihn auf der anderen Seite wieder hinunter.
Er musste sich irgendwo ausruhen und aufwärmen.
Herr Anton Ameise
war sehr stolz auf
seine Stärke. Er lebte
mit vielen anderen Ameisen
in einem großen Ameisenhügel
unter einer alten Linde, neben einem
Bach. Die Ameisen arbeiteten den
ganzen Tag:
Sie trugen Zweige
um den Bau auszubessern und sammelten
Futter für ihre Ameisenkinder.
Anton hatte eine beste Freundin, Amy Ameise. Die beiden
schleppten die schwersten Zweige zusammen, schliefen neben
einander ein
und machten auch sonst
alles gemeinsam.

Und dann …
spürte er den
Erdboden wackeln …. bum … bum…
„Sieh an, eine Ameise, eine Ameise im
Schnee!“ dröhnte eine Stimme über Anton. Eine Schnauze
beugte sich zu ihm herab und zwei braune Augen begutachteten
ihn.
„Hat man sowas schon gesehen, ihr verkriecht euch doch in
euren Ameisenhaufen im Winter?“, brummte der Bär.
„Wozu verkriechen, ich bin das stärkste Tier, ich bin sogar stärker als du!“,
gab Anton an.
„Das wäre ja lustig, eine Ameise die stärker ist als ein Bär!“, lachte der Bär.